MET AMOR PH OSEN
Film von Achim Freyer
Buch und Regie, Kostüm und Szenenbild |
Achim Freyer |
Script, Mitarbeit Buch und Regie |
Johannes Grebert |
Kamera |
Bodo Kessler |
Produktion |
Manfred Frei |
Musik von Erik Satie, Olivier Messiaen und Dieter
Schnebel |
Darsteller: Zoro Babel, Ralf Harster, Michael Hirsch, Rainer
Homann, Pavel Janicek, Anna Karger, Cornelia Kempers, Lajos Kovacs,
Blanka Modra, Sylvia Rodeck, Jonathan Fuchs, Lucie & Martha
Fuchs, Julia Freyer und Manfred Frei
Sprecher: Fritz Hakl
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Dauer: 80 Minuten
Uraufführung: 44. Internationale Filmfestspiele Berlin 1994
Weitere Aufführungen: Münchner Filmfest, Midem Cannes,
Experimentalfilmfestival Madrid
Der Film folgt dem musikalischen Prinzip von Thema und Variation. An
immer wieder gleichen Orten entstehen in dem Gewebe aus Figuren, Bild,
Musik immer neue Zusammenhänge. Alles scheint in Bewegung, zyklisch
und linear. Eine Bewegung, die in der impressionistischen Weite des
Meeres beginnt, durch ein mythologisch-phantatstisches Theatrum Mundi
führt und schließlich wieder zum Meer hin endet. Die hintergründige
Leichtigkeit der Musik Saties und die tiefe Sehnsucht Messiaens malen
die Reise durch die sich verwandelnden Orte und mutierenden Figuren
immer wieder neu. Und über allem schwebt eine Stimme in einem scheinbar
endlosen Monolog, in dem Textfragmente aus Märchen, der Bibel,
Dantes Göttlicher Komödie, von Büchner, Dali und anderen
zu einem suggestiven Sprachfluss verwoben sind.
Figuren aus verschiedenen seiner Bühnenwerke konfrontiert Freyer
mit Naturlandschaften, die sich durch die grotesk-surrealen Wesen und
Bildkompositionen der Kamera in künstliche, seelische Landschaften
verwandeln. Freyers Filmwirklichkeit ist Bildwirklichkeit, nicht Naturwirklichkeit.
Ohne eindeutig erzählbare Handlungsstruktur entführt der Film
den Zuschauer in ein poetisches Kaleidoskop menschlicher Befindlichkeiten;
Sehnsüchte, archetypisch-symbolhafte Begegnungen mit Tod, Vergehen,
Liebe, Trieb. Ein Vexierspiel voll Schönheit und schmerzlichem
Abgrund.
Johannes Grebert
Pressespiegel
"Ein poetisches Ballett, das mit den [...] Themen Tod, Geburt,
Sexus und Fäulnis sein originelles Spiel treibt. In mediterraner
Landschaft lässt Freyer Dreibeinige, Doppelköpfige und andere
groteske Gestalten aus dem Arsenal abendländischer Symbolik einen
Mummenschanz zwischen heidnischem Ritual, zeitgenössischem Tanztheater
und Clownerie aufführen. [...] Dieser Film besticht durch seine
Leichtigkeit; man sähe ihn gern ein zweites Mal."
Der Tagesspiegel
"Von der künstlerischen Stilisierung archetypischer Verhaltensmuster
ausgehend, stößt der Film unentwegt in existentielle Grenzbereiche
vor, die verbal und musikalisch durch dieselbe assoziative Offenheit
kontrapunktiert werden. [...] Dieser Film [...] gehört ins Programm
jedes anspruchsvollen Studiokinos."
Neue Zürcher Zeitung
Das Freyer-Ensemble bietet diesen 1991 in Italien gedrehten Film gerne
als Beiprogramm zu seinen Aufführungen an.
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