DisTanzen
Groteske von Achim Freyer
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Dauer der Aufführung: 50 Minuten, keine
Pause Durch die Komposition von Klang, Silbenklang und Gestenvokabular eine neue Form von Erzählung zu finden, ist das Anliegen von Distanzen. Die Worte und die Silben tanzen wie auch die Gesten und die Körper, aber doch mit Distanzen. Die Silbe `Dis´ steht auch noch für das Missverhältnis von bestimmten Wortüberschneidungen, Tonhöhen und Bewegungsabläufen, so dass sich ein Blick wie auf einen fremden Planeten eröffnet. Die Kombination des Fremden mit den eigenen Erfahrungen lässt ein empfindliches Gewebe entstehen, das der Zuschauer mit Augen und Ohren abtastet und sich zu eigenen Szenen zusammensetzt, zu Szenen, die den Figuren seines Alltags entsprechen. Distanzen ist Theateruntersuchung und gesellschaftliches Bild zugleich.
Für das musiktheatrale Geschehen DisTanzen wurde eine Sprache
ohne Semantik entwickelt, die weder als abstrakt dadaistische Lautkomposition,
noch als Imitation einer unverstandenen Fremdsprache erscheint. Grundlage
der Komposition ist ein Quadrat von 7x7 Silben, welche das ausschließliche
klangliche Material der Komposition bilden. Die Silben des Quadrats
können horizontal, vertikal und diagonal gelesen werden. Auf diese
Weise entsteht für jeden der sieben Spieler eine sprachliche Variante,
die als Grundreihe seines musikalischen Materials dient. Der Hörer
wird dabei auf eine Gratwanderung geführt, bei der seine Wahrnehmung
ständig zwischen musikalischem und sprachlichem Hören changiert.
"Sprachkomposition bedeutet, im Unterschied zur Komposition von
Sprache, dass hier nicht ein Text vertont wird, dass nicht Sprache `in
Musik gesetzt´ wird, sondern dass sich die Musik aus der Materialität
des Sprechens heraus entwickelt. Das Sprechen bietet aufgrund der Vielfalt
kultureller und psychologischer Bedingungen seiner Hervorbringung ein
unendliches Potenzial an klangfarblichen und rhythmischen Nuancen, wie
sie mit Hilfe traditioneller musikalischer Notation niemals herzustellen
wäre." Pressespiegel"Eine erfundene, komplex geordnete Sprache und spärliche
Gesten, Kopfdrehungen, Zuckungen können auch ohne jede Semantik
`verstanden´ werden, machen absurd-phantastischen Erzählsinn." "DisTanzen ist einerseits lustvolles Gebärdenballett,
andererseits eine furiose Vokalorgie, bei der das sinnenthobene Sprachmaterial
zum purem Klangstoff wird [...] höchst virtuos, mit umwerfendem
Humor und lachtränentreibender Kunstfertigkeit! Diagnose: schwerer
Fall von Lachfaltenwurf." |